Der Markt für Geschäftsreisen entspannt sich etwas. Eine von der Austrian Business Travel Association (ABTA) durchgeführte Auswertung zeigt, dass die Zahl der Geschäftsreisen zwar weiter steigt, aber weniger stark als im Jahr 2022.
Befragte Experten seien etwa für die Luftfahrt - Airlines und Flughäfen - sehr positiv gestimmt, da
Kunden einen "Nachholbedarf" haben. Bei den für Geschäftsreisen relevanten
Hotels wird auf
eine noch unbefriedigende Auslastung hingewiesen. "Die Gäste kommen zurück, aber ihre Zahl bleibt noch unter dem Niveau von 2019", heißt es im am Donnerstag veröffentlichten ABTA-Report. Vor allem Hotels im
Vier- und Fünf-Stern-Bereich könnten 2023
bessere Belegungsraten und steigende Zimmerpreise erwarten.
Zoom-Erschöpfung und die Auswirkungen der Teuerung
Die zwei Corona-Jahre haben bei vielen Geschäftsreisenden zu einer sogenannten
"Zoom-Fatigue" geführt. Damit ist der Überdruss gemeint, der sich nach vielen ermüdenden Online-Meetings eingestellt hat. Während interne Meetings wohl dauerhaft online stattfinden werden,
möchten Reisende wieder persönlich mit Kunden und Kooperationspartnern zusammentreffen. Von diesem Nachhol-Effekt werden die TMCs (Anm.:
Travel Management Companies) nach Einschätzung der ABTA-Experten auch im Jahr 2023 profitieren.
Inflation und Rezessionserwartungen machen den österreichischen Unternehmen in sehr unterschiedlichem Maße zu schaffen. Neben Branchen, in denen es "rund" läuft (Energie, Logistik, Consulting), gibt es Branchen, die große Verwerfungen erwarten. In einem vermutlich realistischen Szenario werde im Jahr 2023 die Zahl der Geschäftsreisen zwar steigen, aber deutlich geringer wachsen als 2022. Wachstumsfördernde Faktoren werden leicht überwiegen, doch die Bremswirkungen, die von einer stagnierenden Wirtschaft ausgehen und der Kostendruck würden deutlich spürbar sein. ABTA-Präsident Roman Neumeister: "Unternehmen achten nun auch vermehrt auf 'traveler wellbeing'".
Wohlfühl-Manager sind gefragt
Digitalisierung des Travel Managements ist ein seit vielen Jahren bekannter Trend. Während jedoch bisher Buchungs- und Abrechnungsprozesse im Mittelpunkt standen, hat die Corona-Krise den Fokus verschoben. Jetzt gehe es um
Apps, die den Reisenden selbst unterstützen – bei der Reiseplanung, während der Reise und bei der Abrechnung. ABTA-Präsident Roman Neumeister, im Hauptberuf Travel Officer bei der OSCE (Wien), prognostiziert einen neuen Trend nach Corona: "Viele Unternehmen achten nun auch vermehrt auf 'traveler wellbeing' während und nach Geschäftsreisen".
Der aktuelle ABTA Geschäftsreisereport 2023 kann kostenlos von der neu gestalteten ABTA-Website heruntergeladen werden: www.abta.at/leistungen/marktanalysen/