Tirol Werbung
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Tirol Werbung / Ramon Haindl 
Ein Werbespot der Tirol Werbung hat Vertreter der Tiroler Landwirtschaftskammer (LK) auf die Palme gebracht. In dem Video möchte ein Percht seinen Latte Macchiato mit Hafer- statt mit Kuhmilch - und die Tiroler Kellnerin zeigt sich damit freundlich einverstanden.
"Wir sind zu allen herzlich, außer zu unseren eigenen Bäuerinnen und Bauern - das würde es wohl eher treffen", ärgerte sich LK-Präsident Josef Hechenberger (ÖVP) in einer Aussendung. Der Spot sei ein "Affront gegenüber der Tiroler Landwirtschaft". Die Landwirte würden mit ihrer Bewirtschaftung dafür sorgen, "dass die Kulturlandschaft - die als Kulisse zahlreicher Werbevideos dient - für Einheimische wie für Touristinnen und Touristen so ansprechend ist", meinte Hechenberger. Er vermisse hier "ganz klar die Sensibilität gegenüber der heimischen Landwirtschaft". Darüber hinaus verstand er nicht, "dass in einem Werbevideo für Tirol, das traditionelle Gastfreundschaft hochhält, 'Hafermilch' und nicht die ureigene, echte Tiroler Milch vorkommt", so Tirols oberster Landwirtschaftsvertreter.
Percht Latte
Die Tirol Werbung, die den Spot "Wir sind zu allen herzlich" bereits vor drei Jahren gedreht und dafür bei den Cannes Corporate Media & TV Awards sogar ausgezeichnet worden war, will die Kampagne mit dem Video nun pausieren und überarbeiten. "Dass der Protagonist 'Hafermilch' bestellt, ist die ironisch überspitzte Pointe des Spots und soll keinesfalls eine Geringschätzung der Arbeit von Tirols Bäuerinnen und Bauern sein", hieß es in einem Statement. Die Tirol Werbung lege "seit vielen Jahren in der Bewerbung einen besonderen Schwerpunkt auf Produkte aus Tirols Landwirtschaft und von den Almen", man wolle die Arbeit der Bauernschaft nicht "schmälern".
Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hatte dagegen weniger Verständnis für die Landwirtschaftskammer und kritisierte eine "ewig-gestrige Haltung". Hechenberger übersehe, "dass die wichtigste Grundlage des Tiroler Tourismus die Tiroler Skigebiete sind", die allerdings "bald Opfer der Klimaerhitzung werden, zu der die Tierzucht, insbesondere die Produktion von Kuhmilch, einen erheblichen Beitrag leistet", hieß es in einer Aussendung. Die Produktion von Hafermilch sei im Vergleich zu Kuhmilch wesentlich klimafreundlicher. Daher müsse künftig mehr pflanzliche Milch produziert werden.