ECTAA-Tagung: "Die Zukunft der Pauschalr... Plus Artikel
 
ECTAA-Tagung

"Die Zukunft der Pauschalreisen steht auf dem Spiel"

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Reiseveranstalter sind besorgt über den mangelnden Ehrgeiz der Europäischen Kommission, den Verbraucherschutz in der gesamten Wertschöpfungskette der Reise zu überprüfen.

Auf der ECTAA-Tagung in Thessaloniki letzte Woche äußerten nationale Verbände, Reiseveranstalter und Reisebüros große Besorgnis über die Richtung der von der Europäischen Kommission erwogenen legislativen Maßnahmen. So werde zwar die Pauschalreiserichtlinie derzeit überarbeitet und die Rechte der Reisenden verbessert, eine Vereinheitlichung der Maßnahmen für Reiseveranstalter und Fluggesellschaften lasse sich jedoch nicht erkennen, wie die Teilnehmer:innen bemängeln.


Demnach wurde die Absicht geäußert, Vorauszahlungen an Reiseveranstalter zu begrenzen, bei der Überprüfung der Fluggastrechte, bestehe jedoch kein Interesse daran. Die ECTAA kritisiert dieses Vorgehen als "offensichtlichen Mangel an Verständnis für die Funktionsweise der Reisebranche". "Die Reiseveranstalter verfügen nicht über das Geld der Kunden; sie müssen ihre Lieferanten, insbesondere die Fluggesellschaften, bezahlen, die in den meisten Fällen eine Vorauszahlung in voller Höhe verlangen", schreibt der europäische Verband in einer Aussendung.

Zudem gebe es keine konkreten Optionen für eine wirksame Regelung des Insolvenzschutes für Fluggeselslchaften, obwohl der Europäische Rechnungshof bereits im Juni 2021 empfohlen hat, den in der Pauschalreiserichtlinie vorgesehenen Insolvenzschutz, einschließlich der Rückführungskosten, im Rahmen der Verordnung 261/2004 auf Fluggesellschaften auszuweiten.

Frank Oostdam, Präsident der ECTAA, merkt an: "Die Begrenzung der Vorauszahlungen und die Einführung eines Insolvenzschutzes für nur einen Teil der Wertschöpfungskette zum Nachteil der Reiseveranstalter, bei denen es sich zumeist um KMU handelt, wird diese aus dem Markt drängen. Dadurch wird den Verbrauchern ein wesentliches Reiseprodukt vorenthalten, da Pauschalreisen ein hohes Maß an Schutz bieten". Er fügte hinzu: "Wir fordern die Kommissionsmitglieder Reynders und Valean auf, die Maßnahmen auf die gesamte Wertschöpfungskette der Reisebranche abzustimmen, wenn sie den Schutz der Verbraucher wirklich verbessern wollen."

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