Die Generation Z ist die am stärksten mit Digitaltechnik großgewordene Generation. Ihre Normen und Werte bestimmen entscheidend die Gesellschaft von Morgen. Welche Städte die Ansprüche der Generation Wi-Fi erfüllen können, zeigt eine Untersuchung des Modehändler Peek & Cloppenburg.
Ziel der Untersuchung für P&C war es in erster Linie, ihre Kund:innen besser kennzulernen. So wurden eine Reihe von Faktoren analysiert, wie Digitalisierung, Prinzipien, Lifestyle und die Wirtschaft. Aber auch für das Reiseverhalten und die Gen Z als künftige Arbeitnehmer:innen lassen sich aus der Studie Schlüsse fassen.
Eine schwierige Generation
Die Generation Z sieht sich aktuell vielen weltweiten Krisen gegenüber, zum Beispiel dem Klimawandel, und muss sich als digital vernetzte Alterskohorte auch damit auseinandersetzen, dass künstliche Intelligenzen menschliche Tätigkeiten immer mehr ersetzen. Um vorn mit dabei zu sein, müssen sich die Heranwachsenden mehr und mehr mit maschinellem Lernen befassen. Zugleich sind sie die erste Generation, die in einer Welt nach der Pandemie und mit Remote Work Fuß in der Arbeitswelt fasst.
Es ist daher klar, dass sich die Erwartungen der Gen Z an Arbeit und Lifestyle von den vorherigen Generationen deutlich unterscheiden – selten finden sie daher Anklang in den alteingesessenen Branchen, die sich nur langsam für Veränderungen öffnen. Und so liegt es auch mit den Städten dieser Welt, von denen viele bereits besondere Anstrengungen unternommen haben, den Anforderungen der vorherigen Generation (etwa den Millennials und der Generation X) gerecht zu werden.
Städte, die einen gewissen Lebensstil allerdings nicht bieten, werden in Zukunft Schwierigkeiten haben, die Generation Z anzuziehen.
In der vorliegenden Studie wurde nun eine Liste bekannter Städte zusammengestellt und auf ihren Grad der Digitalisierung überprüft – und zwar anhand der Digitalisierung der Verwaltung, des Angebotes an digitalen Services, der Konnektivität sowie der technologischen Bildung. Im Anschluss wurden die Faktoren hinzugefügt, die für die Generation Z besonders wichtig sind, wie Maßnahmen gegen den Klimawandel, Geschlechtergerechtigkeit, Internationalismus, Zugang zu psychischer wie allgemeiner Gesundheitsfürsorge, Sicherheit und das Vorhandensein bekannter Universitäten in der jeweiligen Stadt.
Zu der Gen Z gehören die Menschen, die zwischen 1997 und 2012 geboren sind. Die Generation ist während der vierten industriellen Revolution, der Klimakrise, einer weltweiten Rezession und einer globalen Pandemie aufgewachsen. Die Mitglieder der Gen Z sind Digital Natives, denen Sicherheit, Diversität und Autonomie am Herzen liegen und die sich durch Pragmatismus und Entschlossenheit auszeichnen.
Die Häufigkeit von Konzerten sowie die Qualität des Nachtlebens, Aktivitäten von Gen-Z-Influencer und die Zahl der Studierenden wurden ebenso berücksichtigt. Zuletzt bezog man den Wirtschaftsfaktor der Städte mit ein, das Maß an Unternehmertum, Fernarbeit, Bezahlbarkeit, soziales Unternehmertum und den Entwicklungsstand der KI-Branche. Insgesamt wurden 22 Indizes erstellt, welche die Städte anhand ihrer Geeignetheit und Attraktivität für die Gen Z bewerten.
Die Ergebnisse – Berlin liegt auf Platz 1
Die Werte und Normen, die der Generation Z am wichtigsten sind, repräsentiert Berlin mit Abstand am besten. Die Stadt bietet nicht nur attraktive Lifestylemöglichkeiten, sondern auch ein hohes Maß an exzellenter Bildung. Auf Platz zwei liegt Bern, Platz drei belegt Stockholm.
Die Top-10 der besten Städte für die Gen Z:
- Berlin
- Bern
- Stockholm
- Brisbane
- Edinburgh
- Tokio
- Montreal
- Köln
- Frankfurt/Main
- Austin
Wien belegt mit einem Score von 92,9 Platz 31,
Graz liegt um ein paar Punkte (93,2) darüber auf Platz 29.
Innsbruck belegt Platz 35 (91,9) und
Salzburg Platz 57 (89,0).
Aber auch in den einzelnen Kategorien können die erhobenen Daten analysiert werden. So belegt Göteborg den höchsten Rang bei den örtlichen und von der Regierung geförderten Maßnahmen gegen den Klimawandel. Die Plätze zwei und drei gehen an Oslo und London, gefolgt von Münster, Zürich, Bern, Liverpool, Düsseldorf, München und Amsterdam.
London hat die am besten entwickelte KI-Branche, noch vor San Francisco und Toronto. San Francisco bietet Unternehmern die besten Möglichkeiten, was durch eine hohe Zahl kürzlich gegründeter unternehmerischer Initiativen und Start-ups belegt wird. Dem folgen Amsterdam und Tallinn. Los Angeles hat die meisten Gen-Z-Influencer mit der größten Zahl an Followern. Platz zwei belegt São Paulo, während Istanbul auf Platz drei liegt.
Die höchsten Scores der österreichischen Städte belegen die Faktoren Maßnahmen gegen den Klimawandel, Geschlechtergerechtigkeit und Zugang zu allgemeiner Gesundheitsfürsorge. Am schlechtesten schneiden sie in den Kategorien Aktivitäten von Gen Z-Influencern und Soziales Unternehmertum ab.