Das Jahr 2023 ist bei der TAP Air Portugal stark angelaufen. Wie CCO Silvia Mosquera auf der ITB in Berlin versicherte, sind Brasilien-Flüge so stark nachgefragt, wie vor der Krise. Bald will sie den Kunden mehr Tarife bieten – dank Einstieg in den NDC-Vertrieb.
Die Fernflüge ab Lissabon nach Brasilien sind die wichtigsten Umsatzbringer von TAP Air Portugal. Hier besteht die größte Nachfrage seitens der Kunden, wie Mosquera im Gespräch mit fvw|TravelTalk bestätigt. Aber auch insgesamt läuft es bei TAP, wie Top-Managerin versichert. Die Nachfrage liege insgesamt aktuell höher als vor der Krise 2019, sagt sie.
Die Pandemie hat bei der Airline, für die der Staat nach Investoren sucht und unter anderem bei Lufthansa, der International Airlines Group (IAG) um British Airways sowie bei Air France-KLM Interesse geweckt hat, den Flugplan etwas verändert. Aktuell haben die Langstrecken laut Mosquera einen höheren Stellenwert als Europa-Routen, da im Interkontbereich der Nachholbedarf besonders groß sei.
Das hat allerdings auch Folgen für die Preise. Hier vermeldet TAP im Schnitt Preiserhöhungen um die zehn Prozent, wobei aufgrund der Kerosinpreisentwicklung auf der anderen Seite auch die Kosten der Airline gestiegen sind.
Im Vertrieb will TAP jetzt das Angebot erweitern und mehr Tarife anbieten. Was Star-Alliance-Partner Lufthansa bereits seit 2015 betreibt, wird Mitte 2023 auch bei TAP Air Portugal Realität: Die Airline will den Datenstandard New Distribution Capability (NDC) nutzen, um künftig individuellere Produkte anbieten zu können. Dafür hat Mosquera NDC-Verträge mit den großen Reservierungssystemen Amadeus, Sabre und Worldspan geschlossen, die kurzfristig mit Leben erfüllt werden sollen. "Voraussichtlich im vierten Quartal wird das sichtbar werden", stellt Mosquera in Aussicht.
TAP Air Portugal will dem Vertrieb nicht nur mehr Angebote zum Verkauf ins Regal stellen. Die Airline verspricht zudem auch eine Optimierung des Services, genauer: eine bessere Erreichbarkeit. "Wir haben einen neuen Provider für das Call Center engagiert, der rund um die Uhr Fragen beantwortet", erläutert Mosquera.
Comeback des Stopover-Programms
Um von der gerade wieder aufflammenden Reiselust stärker profitieren zu können, hat TAP neue Stopover-Programme für Reiseveranstalter und Reisebüros aufgelegt. Die waren während der Corona-Pandemie ausgesetzt.
TAP-Passagiere können ihre Reise nun für bis zu zehn Tage in Portugal unterbrechen und bei vielen Partnern aus den Bereichen Hotels und Gastronomie sowie Aktivitäten in Kooperation mit Turismo de Portugal Rabatte erhalten. "Damit können unsere B2B-Kunden neue Europa-Rundreisen kreieren", erklärt Mosquera.
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