Dank gestiegener Einnahmen und Kostensparmaßnahmen meldet die ANA Group zum Ende des 3. Quartals einen Nettogewinn.
Die zurückliegenden neun Monate des aktuellen Geschäftsjahres (1. April 2022 bis 31. März 2022) liefen für ANA besser als erwartet. Das börsennotierte Unternehmen erwirtschaftete einen Umsatz von 8,95 Mrd. Euro (Vergleich 2021: +70 Prozent). Die Ausgaben belaufen sich auf 8,25 Mrd. Euro. Vom operativen Gewinn (700 Mio. Euro) bleibt nach Abzug der Steuern ein Nettogewinn von etwa 445,2 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr rechnet ANA mit einer Gewinnprognose von 424,1 Mio. Euro – das sind 50 Prozent mehr als noch vor drei Monaten erwartet worden waren.
Grund für die guten Zahlen ist die schnell gestiegene Nachfrage bei den Passagieren, sowohl für Inlands- als auch internationale Flüge, die aufgrund der gelockerten Reisebeschränkungen wieder möglich sind. Hier habe sich die Zahl der Passagiere im Vergleich zum Vorjahr verfünffacht, die Einnahmen sogar versechsfacht, was auf die starke Nachfrage bei Geschäftsreisen zwischen Nordamerika und Asien zurückzuführen ist. Die Nachfrage bei Reisen nach Japan begann sich ab Oktober mit der Lockerung der japanischen Grenzkontrollmaßnahmen zu erholen.
Internationaler Verkehr da – China bleibt eingeschränkt
Mit den Lockerungen baute ANA die Anzahl der Flüge auf den
Nordamerika- und
Asienrouten zum Flughafen Tokio/Narita aus. Auch auf den Europastrecken hat das Unternehmen den Betrieb wieder allmählich aufgenommen, während das Angebot von und nach China aufgrund der anhaltenden Grenzbeschränkungen in China eingeschränkt bleibt. Das Unternehmen beförderte auf seinen internationalen Strecken insgesamt mehr als 2,8 Millionen Passagiere und war mit einem Sitzladefaktor von durchschnittlich 72,5 Prozent unterwegs.
Inlandsflüge kehrten früher zurück
Im
innerjapanischen Passagierverkehr stieg die Passagiernachfrage stetig wieder an, weil die Covid-19-Wellen im Land weniger ausgeprägt waren als befürchtet. Ab Oktober wurde die Nachfrage nach Privatreisen durch ein Förderprogramm der Regierung unterstützt. Sowohl das Passagieraufkommen als auch die Einnahmen lagen um das 1,9-fache höher als im Vorjahreszeitraum.
ANA nahm den Betrieb der
Boeing 777 für den Inlandsverkehr nach abgeschlossenen Triebwerksüberholungen wieder vollständig auf, erhöhte aktiv die Kapazität auf bestimmten Flügen und weitete das Angebot mit zusätzlichen Flügen vor allem an Wochenenden und Feiertagen aus.
Im Oktober begann ANA mit dem
Code-Sharing auf Flügen, die von Amakusa Airline und Japan Air Commuter auf Strecken wie Fukuoka – Amakusa oder Kagoshima – Tanegashima angeboten werden. Auf den Inlandsstrecken beförderte das Unternehmen in den drei Quartalen fast 25 Millionen Passagiere und erreichte einen durchschnittlichen Sitzladefaktor von 62,3 Prozent.
Frachtverkehr ging zurück
Das internationale Frachtaufkommen der ANA ging im Vergleich zum Vorjahr zurück. Grund dafür ist die Tatsache, dass aufgrund der gestiegenen Passagiernachfrage
weniger Passagierflugzeuge für den Frachttransport eingesetzt wurden und die Nachfrage nach Autoteilen sank.
Trotz eines Umsatzrückgangs im dritten Quartal (Oktober bis Dezember) im Vergleich zum Vorjahresquartal war der Umsatz in den neun Monaten bis zum 31. Dezember 2022 höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. International transportierte ANA in den drei Quartalen 622.000 Tonnen Fracht, auf innerjapanischen Strecken 194.000 Tonnen.
Low-Coster entwickelt sich gut
Auch das Low-Cost-Segment der ANA Group mit ihrer
Airline Peach entwickelte sich sehr gut: Sowohl das Passagieraufkommen als auch die Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Als Reaktion erhöhte Peach die Frequenz auf den Strecken Tokio/Narita – Sapporo und Tokio/Narita – Fukuoka.
Auf den internationalen Strecken wurden die Flüge nach Seoul und Taipeh im August wieder aufgenommen. Eine Strecke Osaka/Kansai – Bangkok wurde im Dezember wieder neu gestartet, nachdem alle Flüge seit April 2021 eingestellt worden waren. Peach beförderte insgesamt mehr als 5,6 Millionen Passagiere und erreichte einen durchschnittlichen Sitzladefaktor von 70,9 Prozent.