Bis 2024 kann Europa wieder mit mehr Gästen aus Übersee rechnen, wobei unter anderem die Visa-Beschaffung noch Herausforderungen mit sich bringt.
Gäste aus Übersee sind ein wichtiger Faktor bei der Erholung der europäischen Tourismusbranche. Für die vollständige Erholung und künftiges Wachstum des europäischen Tourismus seien sie daher zentral, legte David Goodger, Direktor Tourism Economics, dar. Aktuelle Umfragen würden laut dem Tourismusexperten zeigen: Viele Menschen aus Übersee wollen wieder reisen. Zugleich würden aber die starke Inflation und die damit verbundene Rezession für Unsicherheiten sorgen. Bereits heute habe die Anzahl von Reisenden aus den USA fast wieder Vorkrisenniveau erreicht. David Goodger geht davon aus, dass Brasilien, Indien und Australien 2023 aufholen werden. Die Anzahl Reisender aus China und Japan dürfte 2023 weiter ansteigen und sich bis 2024 deutlich erholt haben.
Trotz allem Optimismus, den Tom Jenkins, CEO der European Tourism Association (ETOA), vor allem im Hinblick auf die USA teilt, sieht er auch Hindernisse bei der Stärkung des Langstreckentourismus. So sei die Vergabe von Visa in Europa nach wie vor Ländersache und könne Wochen dauern. Auch die Anzahl von Langestreckenflügen und Hotelkapazitäten habe noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht. Er sieht Europa aber auf einem guten Weg dahin.
Da Europa in Übersee oft als eine Destination betrachtet wird, vermarktet die European Travel Commission (ETC) ihre Mitgliedsländer gemeinsam unter dem Label "Visit Europe". ETC-Präsident Luis Araujo stellte eine neue Kampagne der Mitglieder vor, die Europa als vielseitige und sichere Reisedestination für Naturliebhaber, Kulturinteressierte und Familien präsentiert.