WienTourismus schließt sich mit Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und der Schweiz zu einer 'europäischen Allianz' zusammen, um wieder mehr Gäste in die Städte zu locken. Dafür tauschen die Städte nicht nur ihre Instagram-Auftritte: Für jeden 100. Gast in Wien wird eine Wiener:in in ein Partnerland auf Urlaub geschickt. 'Grumpy Karl' gefällt das.
WienTourismus: Vereint für den Tourismus
"Help your city. Travel to Vienna"
Um den Städtetourismus in Europa wieder in Schwung zu bringen, hat sich WienTourismus (in Kooperation mit Austrian Airlines und den ÖBB) mit Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und der Schweiz zusammengetan. Die "United Cities of Tourism" launchen gemeinsam eine länderübergreifende Kampagne. Und wer nach Wien reist, hilft damit auch seiner Stadt, denn für jeden 100. Gast aus den Partnerländern wird im Rahmen eines Gewinnspiels eine Wiener:in dorthin in eine ausgewählte Stadt auf Urlaub geschickt. Ab 15. Mai findet zudem zwischen den Tourist Boards von Wien, London, Paris, Berlin, Mailand und Barcelona ein „Social Media Swap“ statt, bei dem sie jeweils Bilder der anderen Städte auf den eigenen Instagram-Kanälen teilen. Wien wird beispielsweise touristische Highlights aus Mailand zeigen, während London Wiener Sehenswürdigkeiten auf seinem Instagram-Account präsentiert.
"Reisen ist eine zivilisatorische Errungenschaft. Mit Tag eins der Pandemie haben wir jedoch unseren europäischen Binnenmarkt aufgegeben und damit etwas riskiert, was wir jahrzehntelang aufgebaut haben. Es ist an der Zeit, nicht nur physische, sondern auch gedankliche Barrieren aufzulassen und Europa wieder als das zu sehen, was es ist – eine gemeinsame Idee, ein gemeinsamer Markt. Mit ‚United Cities of Tourism‘ wollen wir ein unübersehbares Zeichen für den Städtetourismus setzen und zugleich ein Statement gegen die Reprovinzialisierung und Renationalisierung des touristischen Diskurses“, sagt
Tourismusdirektor Norbert Kettner. Peter Hanke, Wirtschaftsstadtradt und Präsident WienTourismus, hebt den "Spirit von Internationalität, den die Kampagne versprüht" hervor. So soll sie Zusammenhalt widerspiegeln, indem sich die großen Städte Europas gemeinsam gegenseitig mit Touristen bespielen. Denn um wieder die beeindruckenden Nächtigungszahlen von 2019 mit 17,6 Mio. Nächtigungen zu erreichen, braucht es ein Zeichen der Verbundenheit, das Besuchern Vertrauen gibt, wieder andere Städte zu besuchen. So verzeichnete Wien 2021 wieder fünf Mio. Nächtigungen und das erste Quartal 2022 lässt mit 1,4 Mio. Nächtigungen auf ein gutes Jahr hoffen. "Optimismus ist unbedingt angebracht, denn wir wissen nicht, was in drei Monaten sein wird. Und diese Unsicherheit gilt es, ehrlicherweise auf den Tisch zu legen," so Hanke. Als zweitwichtigstes Bundesland nach Tirol soll Wien deshalb wieder mit positiven Konnotationen aufgeladen und als sicheres Reiseziel präsentiert werden.
In Kooperation mit 17 europäischen Städten und sechs Ländern soll dies nun mit der Kampagne gelingen, die bis 30. Juni 2022 mittels Video-Seeding gezielt in Ballungszentren ausgespielt wird: in Deutschland in München, Berlin, Hamburg, Frankfurt und Köln, in der Schweiz in Zürich, Basel und Genf, in Italien in Rom, Mailand und Florenz, in Großbritannien in London sowie Manchester, in Spanien in Barcelona und in Frankreich in Paris, Lyon und Nizza.
„Tourismus ist keine Einbahn. Wir wissen aus der Marktforschung, dass etwa die Hälfte der Städtereisenden auch selbst in Großstädten wohnt. Covid-19 hat deren Affinität zum Städtetrip nicht verändert – im Rahmen der Kampagne sprechen wir also gezielt ein Thema an, das die Lebensrealität eines Gutteils unseres Publikums aufgreift“, erklärt
Kettner.
In Österreich verantwortet Jung von Matt/Donau die Kampagne. Wie viele Tourist:innen aus welchem Land die österreichische Hauptstadt schon besucht haben beziehungsweise wann die nächste Wiener:in einen Städtetrip gewinnen kann, wird auf den jeweiligen
Kampagnenwebsites der Städte festgehalten. Mehr Infos zu dem Gewinnspiel gibt es
hier. Ausgewählten Influencer:innen sollen als Multiplikatoren der Botschaft dienen. Zudem kommen auf die Zielmärkte zugeschnittene OOH-Sujets zum Einsatz.
Große Partner
Mit dabei bei der Kampagne sind auch die beiden großen Partner der Stadt Wien – Austrian Airlines und die ÖBB. Als Hauptmobilitätsanbieter stellen sie für das Gewinnspiel die notwendigen Ressourcen zur Verfügung, um wieder "die Menschen miteinander zu verbinden," so CCO Austrian Airlines, Dr. Michael Trestl. So wird der Flugplan der österreichischen Airline in den kommenden Wochen weiter ausgebaut, in gewissen Destinationen liegt das Angebot der Verbindungen sogar über dem Niveau von 2019. Im Sommer ist dann auch wieder die gesamte Flotte im Einsatz, um ans Vorkrisenniveau anzuknüpfen.
Seit März 2022 fliegt Austrian Airlines zudem mit 1.500 t nachhaltigen Treibstoff (SAF), der aus Altspeiseöl hergestellt wird. Entscheidend ist diese Menge noch nicht – rund 330 Flüge zwischen Wien und London sind damit durchführbar – "aber ein wichtiger Schritt zur Halbierung unserer CO2-Emissionen bis 2030 sowie der vollständigen Reduzierung bis 2050," betont Trestl.
Bei den ÖBB geht man ebenfalls von einer guten Buchungslage für den Sommer aus. Soweit sogar, dass nur mehr wenige Nightjet-Plätze in viele europäische Städte zur Verfügung stehen. Als größter Nachtzugbetreiber Europas mit 1,5 Mio. Nächtigungen im Nightjet im Jahr 2019 nimmt man ebenso eine Schlüsselrolle dabei ein, Gäste nach Wien zu bringen.
Aufbruchstimmung im Städtetourismus
Wien kann derzeit auf ein Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich blicken, dessen Trend sich weiter fortsetzt. "Covid-19 sorgte für drastische Einschnitte im globalen Städtetourismus, dessen vollständige Erholung noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird," so Hanke. Die derzeitige Buchungslage stimmt aber positiv, trotz geopolitischer Herausforderungen. So ist man bei den Märkten zuversichtlich, dass die USA weiterhin einen großen Faktor spielen wird. Derzeit belegt diese den fünften Platz in puncto Nächtigungen und den dritten beim Umsatz. Ein Fragezeichen bleibt bei Asien und insbesondere China. Japan ist trotz eigener Lockerungen durch den Russland-Ukraine-Konflikt und Österreichs Nähe dahingehend verunsichert und mit russischen wie ukrainischen Gästen rechnet man dieses Jahr nicht mehr. Einzige Erholung sieht Norbert Kettner bei Korea, das mit zahlreichen Lockerungen noch Potential eröffnet.
In Bezug auf die Hotelpreise geht Kettner von einer weiterhin stabilen Preislage aus. Im Zuge der Corona-Pandemie verzeichnete die Stadt zwar einen Verlust von 16 % der Betriebe, jedoch nur acht Prozent der Bettenanzahl. Somit schlossen eher kleinere Betriebe, die durchschnittliche Anzahl der angebotenen Betten hat sich damit erhöht. Gab es 2019 noch 422 Betriebe so geht die Hochrechnung für 2023 von nur mehr 368 Betrieben mit durchschnittlich aber 190 Betten aus, was mehr ist als vor der Pandemie. "Diese Entwicklung zeichnete sich bereits vor 2019 ab," erklärt Kettner. "Es gibt jedoch aber auch beträchtliche Investitionen und Neueröffnungen, was die Bettenanzahl noch zusätzlich erhöht."
"Grumpy Karl" macht (Un)Lust auf Wien
Begleitet wird die umfassende Kampagne durch ein Video, das sich gut und gern mit den eigenen Wiener Klischees auseinandersetzt: Der mürrische Protagonist "Karl" freut sich zunächst gar nicht darüber, dass bald wieder Tourist:innen sein Lieblingskaffeehaus fluten könnten – kommt letztlich aber zum Schluss, dass der Städtetourismus auch für sein Leben – etwa sein Lieblingskaffeehaus – Existenzgrundlage und wesentlicher Einflussfaktor ist. Tourist:innen sollen ihm also dabei helfen, weiterhin "grumpy" zu bleiben – was ihn paradoxerweise "happy" macht, wenn auch nur kurz. Mehr dazu im Video.
unitedcities.vienna.info