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Wien

Sisi abseits vom Klischee

WienTourismus/Paul Bauer
Die berühmte Darstellung der Kaiserin, gemalt von Franz Xaver Winterhalter, und daneben "Sisi’s New Portrait".
Die berühmte Darstellung der Kaiserin, gemalt von Franz Xaver Winterhalter, und daneben "Sisi’s New Portrait".

Wer war die wahre Sisi? Anfang März wurde im Sisi Museum in der Wiener Hofburg ein neues Porträt enthüllt, welches das alteingesessene Image neu beleuchtet.

Kaiserin Elisabeth war ihrer Zeit weit voraus und wurde auch zum Star der Moderne. In den vergangenen 125 Jahren schuf man ein Bild, das Sisi auf Schönheit, Körperkultur und Drama reduziert. Die wahre Sisi, die echte Frau, Kaiserin und Mutter rückte mit jeder neuen Darstellung in den Medien zunehmend in den Hintergrund. "Für die junge Sisi existierte der Begriff Schönheit gar nicht. Erst am Wiener Hof wurde ihr bewusst, dass es ausschließlich das ist, was von ihr verlangt wird. Ihr Aussehen wurde instrumentalisiert. Das berühmteste Porträt der Kaiserin wurde 1865 von Franz Xaver Winterhalter geschaffen. Es gilt als Ikone des Mythos Sisi und trug dazu bei, ihren Ruhm und ihre Schönheit weltweit zu verbreiten", erklärt Michael Wohlfart, Kurator des Sisi Museums.

Um genau dieses oberflächliche Image zu durchbrechen und die wahre Persönlichkeit hinter Kaiserin Elisabeth zu zeigen, wird das wohl berühmteste Bild von ihr, das Original Winterhalter Gemälde, seit März von einem vollkommen neuen und besonderen Porträt Sisis verdeckt. So wird der Blick der Besucher:innen von reinen Äußerlichkeiten auf Wichtigeres und Wesentlicheres gelenkt: Sisis Errungenschaften, was sie ausmachte und bewegte. "Sisi’s New Portrait" zeigt ein reduziertes, minimalistisches Gedicht mit Fakten über die Kaiserin von Österreich, die hinter ihrem Image verloren gegangen sind.

WienTourismus hat diese Aktion (sisi.vienna.info) in Kooperation mit dem Sisi Museum, dem Möbelmuseum Wien (zwei Standorte der Schönbrunn Group), und dem Hotel Imperial initiiert. An diesen drei Orten wurde "Sisi’s New Portrait" vor dem Original-Porträt (Sisi Museum) bzw. vor dessen Repliken am 1. März in Wien platziert. Das Textportrait kann im Sisi Museum und Hotel Imperial bis Ende März besichtigt werden.

WienTourismus rückt Wiens Frauen in den Mittelpunkt

Norbert Kettner, Direktor des WienTourismus: "Anlässlich des Frauentags am 8. März, den wir zu einem ganzen Frauenmonat ausweiten, bieten wir den Talenten und künstlerisch, technisch sowie gesellschaftlichen Vermächtnissen herausragender, in Wien wirkender weiblicher Persönlichkeiten eine Bühne. Kaiserin Elisabeth ist nur eine von vielen Frauen, die über Jahrhunderte hinweg hauptsächlich wegen ihrer Äußerlichkeiten im kollektiven Gedächtnis blieb."

Kaiserin Elisabeth ist nur eine von vielen Frauen, deren oberflächliches Image selbst nach ihrem Tod ihren Pioniergeist und ihr wahres Vermächtnis überschattet. Alma Mahler-Werfel, Hedy Lamarr, Emilie Flöge, Margarete Schütte-Lihotzky – sie alle waren mehr als nur Geliebte, Filmstar oder Muse. Sie waren Pionierinnen, deren Schaffen bis heute große Relevanz hat. Im Frauenmonat März rückt der WienTourismus auch diese herausragenden Wienerinnen in den Vordergrund und setzt sie auf seinen digitalen Kanälen international in Szene. Dem Thema "Sichtbarkeit der Frau" widmet sich auch das Technische Museum Wien, das anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Wiener Weltausstellung den ersten Frauenpavillion 1873 beleuchtet. Der damals völlig neue Ausstellungstyp, der zum ersten Mal auch weibliche Erwerbsarten in den unterbürgerlichen Schichten thematisierte, leistete Pionierarbeit im Sichtbarmachen der weiblichen Arbeitswelt. Die Sonderausstellung reiht sich in eine Vielzahl spannender Wien-Highlights von "Vision & Aufbruch – 150 Jahre Wiener Weltausstellung" – dem Jahresthema des WienTourismus – ein.

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