Der Tourismus in der Stadt Salzburg hat sich im Vorjahr kräftig erholt, obwohl man noch weit von den Zahlen der Vorkrisenjahre entfernt ist.
Noch liegt man mit 2,6 Mio. Nächtigungen rund 20 Prozent unter den Zahlen von 2019, aber die Entwicklung gehe in die richtige Richtung, betonten Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) und die Geschäftsführerin der Tourismus Salzburg GmbH, Christine Schönhuber, bei einem gemeinsamen Pressegespräch. Im Dezember verzeichnete man nur um 4,8 Prozent weniger Nächtigungen als im Rekordjahr 2019. Die Herausforderung bleibe, eine Balance zu finden zwischen den Interessen der Touristiker und des Handels sowie jenen der einheimischen Bevölkerung. Es gebe nämlich wieder vereinzelt Stimmen, die in Salzburg von Overtourism sprechen, meinte Preuner.
Die Tourismusstatistik verzeichnete 2022 in der Stadt Salzburg rund 1,439 Mio. Ankünfte (+100,58 Prozent gegenüber 2021, -24,65 Prozent gegenüber 2019) sowie 2,63 Mio. Übernachtungen (+98,47 Prozent im Vergleich zu 2021, -20,51 Prozent zu 2019). "Wir haben sehr von den Nahmärkten profitiert", sagte Schönhuber zur Entwicklung. Österreicher und Deutsche machten 50 Prozent der Gäste aus. Auf Platz drei liegen mit mehr als 200.000 Nächtigungen die US-Amerikaner. Noch nicht zurück sind die Gäste aus Asien. Die Touristikerin rechnet damit, dass sich spätestens 2024 auch die Gruppenreisen aus diesem Raum wieder an das Niveau von vor der Pandemie annähern.
Die Verlängerung der Aufenthaltsdauer - sie liegt unter zwei Tagen - ist für Schönhuber ebenso ein Ziel wie eine bessere Besucherlenkung, um Staus vor Sehenswürdigkeiten zu vermeiden. Dafür gebe es digitale Konzepte, die man sich ansehe, meinte die Geschäftsführerin. Außerdem soll in den kommenden Monaten das Tourismusleitbild der Stadt überarbeitet werden. Wo die Reise hingehen soll, steht schon im bisherigen Papier: eine Balance zwischen den Bedürfnissen des Tourismus und der in Salzburg lebenden Menschen.
Bei den Reisebussen - 2022 lag die Stadt Salzburg mit rund 12.500 Bussen allerdings erst auf 31 Prozent des Niveaus von 2019 - kann sich Bürgermeister Preuner übrigens eine Bevorzugung von Bussen, deren Passagiere auch in der Stadt übernachten, bei der Vergabe der Slots an den beiden Ein- und Aussteigeterminals vorstellen.