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Zu niedrige Löhne

Griechenland muss 80.000 Tourismusjobs besetzen

pkazmierczak - stock.adobe.com
Griechenland benötigt dringend viele neue Fachkräfte.
Griechenland benötigt dringend viele neue Fachkräfte.

Der Tourismus in Griechenland steht vor dem Problem, 80.000 Jobs in der Tourismusbranche zu besetzen, um die anstehende Sommersaison erfolgreich bewältigen zu können.

Dabei sollen ausländische Fachkräfte helfen. Im vergangenen Jahr gab es bereits 55.000 bis 60.000 offene Stellen.


Allerdings ist es der Branche bisher nicht gelungen, genügend Fachkräfte anzuziehen. Giorgos Hontzoglou, Präsident der Panhellenic Federation of Food and Tourism Workers (Poeet), hat dafür eine Erklärung. Er sagte dem Blatt "Naftemboriki": "Warum sollen ausländische Arbeitnehmer in Griechenland bleiben? In Spanien arbeiten sie in Hotels für ein Grundgehalt von 1600 Euro an fünf Tagen und acht Stunden am Tag, was strikt eingehalten wird. Hier bekommen sie 900 Euro für 14 Stunden am Tag und 30 Tage im Monat."

Der Zeitung zufolge wird es der Regierung nicht gelingen, Griechen für die offenen Stellen zu gewinnen. Unklar bleibt, welche Möglichkeiten es gibt, die Gehälter in der Branche derart anzuziehen, dass auch Einheimische sich für die Tourismusjobs begeistern.

Zu Beginn des Ukraine-Kriegs wollten die Touristiker den Fachkräftemangel durch den Zuzug von ausländischen Fachkräften aus der Ukraine eindämmen. Die griechische Regierung hatte 10.000 von 25.000 ukrainischen Flüchtlingen Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen erteilt. Die Sani Ikos Group hatte sich bereit erklärt, 300 Ukrainer einzustellen. Die Flüchtlinge sollten zudem kostenlose Unterkünfte erhalten. Eine andere Hotelgruppe, die laut der Zeitung "Kathimerini" anonym bleiben wollte, wollte 200 Ukrainer einstellen, um sie auf der Insel Kos einzusetzen.

Die Anwerbung der Fachkräfte sollte über Agenturen in Polen erfolgen, wo sich über eine Million ukrainische Flüchtlinge aufhalten. Doch offenbar ist dieser Plan nicht aufgegangen, da der Bedarf an Fachkräften in der Tourismusbranche nicht gedeckt werden konnte, sondern sich die Lücke noch vergrößert.



Dieser Text erschien zuerst auf www.fvw.de.




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