Welchen Schutzschirm fordern die Reisebüroverbände in unseren Nachbarländern von ihren Regierungen für die durch die Coronavirus bedingte schwierige Situation der Tourismusbetriebe und welche Maßnahmen können unterstützen.
DERTOUR startet Kurzarbeit in Deutschland
„Die weltweite Reisewarnung macht das Organisieren, Verkaufen und Durchführen von Reisen aktuell unmöglich. Wir stehen hinter dieser massiven Maßnahme zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Und wir ziehen daraus eine vorübergehende Konsequenz.“ Mit diesen Worten hat Dr. Ingo Burmester, CEO DER Touristik Central Europe, die Einführung von Kurzarbeit bei den Veranstaltern der Gruppe in Deutschland und den Zentralbereichen in Frankfurt und Köln bekannt gegeben. Zur DER Touristik Deutschland zählen die Veranstaltermarken Dertour, ITS, Jahn Reisen, Meiers Weltreisen, ADAC Reisen und Travelix.
Die DER Touristik Deutschland führt vom 1. April bis zum 30. September 2020 Kurzarbeit von bis zu 80 % ein. „Wir tun dies zur Absicherung möglichst aller Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter. Wir begegnen dieser Krise mit Respekt und zugleich entschlossen, unser Unternehmen erfolgreich durch diese herausfordernde Zeit und in die Zukunft zu führen.“
Trotz Kurzarbeit bleibt die Unterstützung der DER Touristik-Kunden und ihre Rückholung nach Deutschland aktuell das Thema Nummer 1. Das Krisenmanagement und die unterstützenden Einheiten bleiben unverändert für die DER Touristik-Gäste 24/7 im Einsatz.
Update 27.03.2020, 13:50 Uhr AER-Veranstalter appellieren an Kunden und Politik (fvw)
Der AER hat mit der Initiative von Timo Kohlenberg, Geschäftsführer von America Unlimited, ein Video produziert, das die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Touristik emotional aufzeigt. Den vollständigen Bericht finden Sie
hier.
Das Video können Sie
hier ansehen.
Update 27.03.2020, 10:05 Uhr VIR fordert Lösung für Rückzahlungsverpflichtung in Reiseindustrie
Um eine Insolvenzwelle in der Reisebranche zu verhindern, ist für den Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) die Einrichtung eines Notfonds dringend notwendig. „Er muss von der Bundesregierung umgehend aufgesetzt werden“, fordert Michael Buller, Vorstand des digitalen Interessenverbands.
Der VIR unterstützt die Initiativen der Tourismusindustrie, mit einer schnellen abgesicherten Gutscheinlösung der angespannten Liquiditätslage in der Tourismusindustrie entgegen zu wirken. Große Erwartungen knüpft er auch an den Vorschlag einer Notfonds-Lösung für Rückzahlungsverpflichtungen aus stornierten Reisen. Hierfür hatte sich unterem anderem bereits der „Verbraucherzentrale Bundesverband“ (vzbv) ausgesprochen.
„Im Gegensatz zu anderen Branchen ist die Touristik aufgrund der zahlreichen Reisewarnungen und Einschränkungen bereits seit rund vier Wochen von den verheerenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen“, erläutert VIR-Vorstand Michael Buller. „Nicht nur, dass aus Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Lage bereits seit Wochen keine Neubuchungen stattfinden, muss die deutsche Tourismusbranche zudem auch noch etwa sechs Monate Geschäftsbetrieb rückabwickeln.“ Denn bereits vor Monaten getätigte Urlaubsbuchungen, darunter auch für die bevorstehenden Osterferien, müssen storniert und an die Verbraucher rückerstattet werden. Dadurch entsteht vielfach ein großer Liquiditätsengpass.
Aktuelle Auswertungen von Travel Data & Analytics zeigten dem Verbandschef zufolge, dass die Neubuchungen in der Touristik bereits seit Ende Februar, während die Krise in Italien an Fahrt aufnahm, stark eingebrochen sei. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurde damals bei der Zahl der Neubuchungen bereits ein Minus von 34 Prozent verzeichnet. Dies hat sich in der Vorwoche auf ein Minus von 90 Prozent erhöht.
„Vielen touristischen Unternehmen, Konzernen wie auch Mittelständlern, droht durch die aktuellen Liquiditätsengpässe die baldige Insolvenz“, unterstreicht VIR-Vorstand Michael Buller den wirtschaftlichen Ernst der Lage. „Es ist keine Frage der Stärke oder Schwäche der Unternehmen, sondern hauptsächlich der Situation geschuldet, dass alle Produkte, die man verkauft hat, plötzlich nicht mehr verfügbar sind. Und die Branche hat keine zwei Wochen mehr Zeit, um die Situation zu überbrücken.“
Der Verbandschef fordert daher von der Bundesregierung die schnelle Einrichtung eines Absicherungsfonds für die Reiseindustrie, wie es sich schon zur Zeit der Bankenkrise im Jahr 2008 bewährt habe. „In diesen Fonds können die Reiseveranstalter die Rückzahlungen an ihre Kunden auslagern, zugleich treten sie die Forderungen gegenüber Leistungsträger ab“, erläutert der VIR-Vorstand. „Auch die Leistungsträger oder Reisevermittler können ihre Rückzahlungsverpflichtungen dorthin auslagern.“ Als Schuldner übernimmt dann die Bundesregierung.
„Der Fonds könnte in Form einer Datenbank installiert werden“, so Michael Buller. Ihm schwebt vor, dass eine Handvoll sogenannter Midoffice-, Backoffice- und Finanzbuchhaltungssysteme in ihren Systemen die Buchungen aller Akteure im deutschen Touristikmarkt verwalten. „Dies beinhaltet die Forderungen von Kunden, Provisionsabwicklungen oder auch Abrechnungen von Zulieferern“, so der VIR-Vorstand weiter. „Diese könnten über Schnittstellen eine zentrale Rolle in der Lieferung und Verwaltung der rückzahlungspflichtigen Buchungen an den Fonds spielen.“
Die Reiseveranstalter, Leistungserbringer und Reisevermittler müssten sich im Gegenzug wiederum verpflichten, innerhalb eines angemessenen zeitlichen Rahmens von beispielsweise drei Jahren die Zahlungen rückzuerstatten. „Dies kann zu einem niedrigen Zinssatz von einem Prozent und einer kleinen Bearbeitungsgebühr erfolgen“, betont Michael Buller.
Gefordert sei nun ein rasches Handeln. „Uns läuft als Industrie die Zeit davon“, warnt der Verbandschef. „All die Vorschläge für Hilfspakete und Lösungsmaßnahmen, die die touristischen Verbände eingereicht haben, helfen vielen Branchen, aber möglicherweise nicht mehr unserer eigenen.“
Die detaillierte Einreichung des VIR an die Politik findet sich unter
https://v-i-r.de/2020/03/20/corona-touristik-unterstuetzung/
Update 26.03.2020, 11:30 Uhr Schmetterling International richtet sich an Politik und Gesellschaft
In einer Aussendung richtet sich Schmetterling International-Geschäftsführerin Anya Müller-Eckert an Politik und Gesellschaft. Das Unternehmen bedankt sich für die Solidarität seiner Beschäftigten, kann aber aufgrund der aktuellen Umstände nicht ewig in Kurzarbeit bleiben. Deshalb richtet sich der Apell auch an die Politik. Es wird rasche Unterstützung für die Branche gefordert, um den vielen Reisebüros in dieser Krise zur Seite zu stehen. Lesen Sie im Anschluss den vollständigen Inhalt der Aussendung:
Sehr geehrte Damen und Herren,
C-O-R-O-N-A. Das sind sechs Buchstaben, die alles verändern. Grenzen werden geschlossen, unsere Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt – Sommer, Sonne und sämtliche Urlaubsträume rücken in weite Ferne.
In den vergangenen drei Wochen erlebe ich als Unternehmerin in der Tourismusbranche, wie viele Träume zu Alpträumen werden: Täglich erreichen mich Nachrichten von verzweifelten Reisebüros und besorgten Kunden. Außerdem führe ich viele Gespräche mit verunsicherten Mitarbeitern, die Angst haben, finanziell nicht über die Runden zu kommen.
Seit der Gründung des Unternehmens durch meinen Vater 1968 leben wir die Devise, den Mittelstand zu fördern und zu fordern. Wir haben immer ein offenes Ohr für unsere Mitarbeiter und sind ein Partner auf Augenhöhe für unsere Reisebüros. Mit dem Standort Geschwand in Nordbayern im Herzen der Fränkischen Schweiz bekennen wir uns ganz klar zu Regionalität und dem freien Unternehmer vor Ort.
Ich bin sehr stolz, dass wir eine erfolgreiche internationale Firma mit über 4000 angeschlossenen Reisebüros in ganz Europa geworden sind. Zusammen haben wir in der Vergangenheit viele herausfordernde Situationen – beispielsweise den 11. September oder die Firmen-Pleiten von Thomas Cook und anderen – gemeistert. Dass sich das Blatt von einem Tag auf den anderen wendet und so das Lebenswerk meines Vaters, unserer Familie sowie die Existenz meiner Mitarbeiter und Partner gefährdet, ist eine noch nie dagewesene Katastrophe.
Die aktuellen Beschlüsse des Freistaates Bayern und der Bundesregierung sind wichtig und richtig. Die Ausbreitung des Coronavirus muss schnellstmöglich eingedämmt werden.
Ich fühle mich in diesen schweren Zeiten verantwortlich für meine über 400 Mitarbeiter, für unsere Reisebüros, deren Angestellte – und all deren Familien. Alles in allem lasten die Schicksale vieler tausend Menschen auf den Schultern meines Unternehmens, der angeschlossenen Reisebüros und niemand weiß, wie es weitergehen soll.
Meine Mitarbeiter und ich drehen bereits an sämtlichen Stellschrauben, um die Situation zu meistern. Trotz aller Maßnahmen sind wir seit Mitte März in Kurzarbeit, damit wir so wenig betriebsbedingte Kündigungen wie möglich vornehmen müssen. Die einzelnen Reisebüros trifft es ebenso hart, wenn nicht härter.
Für die gesamte Tourismusbranche mit knapp 3 Millionen Beschäftigten und somit auch für unser Unternehmen hat dies verheerende Folgen: Seit drei Wochen verzeichnet die gesamte Branche keine nennenswerten Einnahmen mehr. Die Rechnungen und Gehälter bleiben. Dadurch rutschen nicht nur unsere Reisebüro-Partner, sondern auch wir als gesundes, mittelständisches Unternehmen schnell in Schieflage. Der Umsatz fehlt an allen Ecken und Enden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gehälter in der Tourismusbranche bis zu 10 Prozent unter dem Durchschnitt liegen, wodurch viele Mitarbeiter noch schneller an ihre finanziellen Grenzen geraten.
Trotz aller Anstrengungen kommt die Reisebranche ohne staatliche Unterstützung aus dieser Notlage nicht mehr heraus. Verschiedene Verbände aus der Tourismusbranche sind bereits aktiv. Die bisherigen Lösungsansätze gehen in die richtige Richtung, berücksichtigen aber noch nicht die besondere Situation der Reisevermittler.
Ich teile die Meinung der Politik: Der Erhalt unserer Gesellschaft und die Gesundheit jedes Einzelnen sind oberstes Ziel! Zeitgleich muss die Wirtschaft nachhaltig vor dem Kollaps bewahrt werden. In den Medien höre ich von vielen Unternehmen, die um ihre Existenz kämpfen. Vom Schicksal der vielen tausend Reisebüros in Deutschland und ihren Mitarbeitern spricht jedoch kaum jemand.
Deswegen fordere ich unsere Politik auf: Nehmen Sie sich unserer Branche an! Und vergessen Sie dabei nicht die vielen Reisebüros, die ihren Kunden auch in dieser Krise persönlich zur Seite stehen!
Ich möchte für unsere Reisebüros weiterhin der Partner auf Augenhöhe sein. Ich möchte unseren Mitarbeitern auch in Zukunft einen sicheren und attraktiven Arbeitsplatz bieten.
Dafür ist es unerlässlich, dass wir und unsere Partner weiter das tun, was wir am besten können: (Reise-)Träume wahr werden lassen. Urlaub bedeutet für viele Menschen eine glückliche Zeit. Wir glauben weiterhin daran, dass Reisen unser Leben bereichert, unseren Horizont erweitert und die Verbindung der Kulturen fördert. Und dafür möchte ich mit meinem Unternehmen und all unseren Partnern auch weiterhin stehen.
Viele Grüße, bleiben Sie gesund!
Anya Müller-Eckert
Geschäftsführerin Schmetterling International
Update 20.03.2020, 08:33 Uhr Mehr als 1000 Online-Teilnehmer
DRV-Reisebürotag im Zeichen von Corona (Quelle: TravelTalk)
Der Reisebürotag des Deutschen Reiseverbands fand in diesem Jahr wegen der Coronakrise virtuell statt. Der Verband hatte verschiedene Experten eingeladen – das Feedback war groß.
„Wir haben alle nur ein Ziel – wir müssen heile aus der Krise rauskommen“, betonte DRV-Präsident Norbert Fiebig zum Abschluss des Reisebürotags, der wegen der Coronakrise in diesem Jahr virtuell stattfand. Der Zuspruch war groß, mehr als 1000 Zuschauer nahmen am Donnerstag an dem Online-Event teil, das ganz im Zeichen von Corona stand. Kurzfristig hatte der Deutsche Reiseverband (DRV) das Programm für den Reisebürotag, der ursprünglich in Düsseldorf hätte stattfinden sollen, noch umgeplant.
Zunächst richtete Virologe Jörg Timm, Leiter des Instituts für Virologie an der Universitätsklinik Düsseldorf, das Wort an die Teilnehmer und die Resonanz in der Fragerunde zeigte: Die Verunsicherung wegen ist groß. Dringendste Frage der Zuschauer: Wie lange wird die akute Phase noch dauern und wann kann man wieder reisen? „Wir befinden uns in einer extrem ernsten Situation, die wir nicht verharmlosen dürfen“, betonte Timm. „Ich glaube nicht, dass wir im Sommer wieder bei der Normalität angekommen sind.“ Ob Reisen nach dem April wieder möglich seien, ließe sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen.
Auf großes Interesse stieß auch der Themenblock mit Rechtsanwalt Florian Dukic von der Kanzlei Noll Hütten Dukic. Nach einer Einführung zum Thema Stornobedingungen nutzten die Teilnehmer auch hier die Möglichkeit und stellten zahlreiche rechtliche Fragen. Dukic stellte dabei auch die unterschiedlichen rechtlichen Ansprüch bei Pauschalreisen und Einzelleistungen heraus. Besonders das Thema Flug-Annullierung und Rückerstattung von Flugtickets sorgte für viele Fragen, ein Teilnehmer stellte aus aktuellem Anlass die Frage, ob der Kunde Anspruch auf Schadenersatz hat, wenn er die Reise frühzeitig abbrechen muss. Die Antwort von Dukic lautete dazu übrigens: Nein, allerdings müsse der Veranstalter die Beförderungskosten übernehmen.
Viele Fragen zur Kurzarbeit
Viele Reisebüros mussten den Schritt schon gehen, weitere werden folgen: Kurzarbeit ist auch in der Reisebranche gerade ein großes Thema. Deswegen hatte der DRV Thomas Adamczyk von der Agentur für Arbeit Düsseldorf per Video dazugeschaltet. Eine Stunde lang gab Adamczyk eine Einführung ins Thema und beantwortete die Fragen der Teilnehmer. Zudem gab der Experte praktische Tipps für eine schnelle Beantragung des Kurzarbeitergeldes. Wichtige Informationen kamen dabei auch für Auszubildende zur Sprache: Bis dato hat diese Gruppe keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, aber derzeit werde an Änderungen gearbeitet, so Adamczyk.
Um in diesen Krisenzeiten neben nützlichen Tipps auch Optimismus zu verbreiten, gab es zum Abschluss noch Tipps und Tricks zum Thema Motivation von Claudia Freimuth, Mutmacherin für authentischen Vertrieb, und Holger Tiggelkamp, Inhaber des Reisebüros Reise Helden.
Eines wurde während des DRV-Reisebürotags deutlich: „Solidarität ist in Zeiten wichtig“, betonte Ralf Hieke, Reisebüro-Inhaber und DRV-Vizepräsident. „Mittlerweile sollten alle verstanden haben, dass Reisebüros und Reiseveranstalter in diesen Zeiten zusammenarbeiten müssen.“
Update 19.03.2020, 09:00 Uhr One World Consulting: KRISEN-LEITFADEN FÜR DACH-RAUM
Das deutsche Unternehmensberatungsunternehmen hat nach den ersten Auswirkungen der Corona Krise in Asien einen Leitfaden für Reisebüros und Reiseveranstalter im DACH-Gebiet mit zahlreichen Handlungsempfehlungen entworfen, in Kooperation mit ersten Reiseveranstaltern und Reisebüros. um so dieser Krise zu begegnen. Die Leitfäden stehen kostenfrei auf der Website als Download zur Verfügung.
Förderinstrument
Eines der Probleme ist, dass die Vorlaufzeit für Bankkredite relativ lang und die Wege bürokratisch sind. Insbesondere sind auch die Unternehmer schnell in dieser Situation überfordert, da diese an allen Fronten kämpfen und häufig in dieser Zeit von Ängsten geplagt werden. Hier hat One World im Zusammenschluss mit Netzwerkpartnern eine Fördermöglichkeit geschaffen, um gerade kleine und mittelständische Unternehmen zu entlasten und zu unterstützen. Das Problem bei den klassischen Förderinstrumenten der Beratung ist, dass es häufig zwischen zwei und acht Wochen dauert bis diese beschieden worden sind und mit der Beratung begonnen werden darf. One World Consulting kann mit diesem Instrument eine Beratung in der Regel binnen zwei Tagen nach Antragstellung beginnen und sofort mit der Umsetzung der notwendigen Maßnahmen und der Liquiditätsbeschaffung z.B. bei Banken oder anderen Förderstellen starten. Die Förderung entspricht in etwa der gleichen Höhe wie die Förderungen des BAFA bzw. der KFW. Es wurden zwar erhebliche Gelder von der Bundesregierung in Aussicht gestellt, erfahrungsgemäß ist die Beantragung gerade für kleinere Reisebüros und Reiseveranstalter ohne professionelle Unterstützung äußerst komplex und langwierig. Diese Förderung richtet sich vor allem an Unternehmen, die sich in akuten Schwierigkeiten befinden und weder keine rechtzeitige erhalten würden.
In einer Zeit in der Touristiker gefordert sind, zusammenzuhalten berät One World Reisebüros und Veranstalter bei Durchführung von Existenzsicherungsmaßnahmen und Erhalt von Arbeitsplätzen.
Leitfaden für Reisebüros und Leitfaden für Veranstalter
Weitere Infromationen untern:
oneworld-consulting.de
Update 17.03.2020, 17:30 Uhr BEST-REISEN unterstützt Mitglieder durch finanzielle Sofort-Maßnahmen (Quelle: TravelTalk)
Die Reisebüro-Kooperation Best-Reisen versucht, ihren Mitgliedern in der Corona-Krise finanziell durch Sofort-Maßnahmen unter die Arme zu greifen. Sie hat ein Liquiditätspaket an den Start gebracht mit vier Komponenten: Neben dem Aussetzen der Mitgliedsbeiträge von März bis Mai übernimmt Best-Reisen zudem für drei Monate die Kosten für das Best-Front-Office, das Technikpaket der Kooperation mit Amadeus Bistro Portal, der Paxlounge und einer Kundendatenverwaltung.
Zudem setzt die Kooperation für das zweite und das dritte Quartal 2020, also für ein halbes Jahr lang, die Beiträge für den Marketing-Club der Kooperation aus. Punkt vier ist das Vorziehen der Superprovisionen auf März. Eigentlich würden die Gelder erst im Juni 2020 ausgezahlt.“Jetzt is
„Die Corona-Krise setzt derzeit jedem Unternehmen wirtschaftlich massiv zu. Wie den Nachrichten zu entnehmen ist, will die Politik Hilfsprogramme auf den Weg bringen. Wir wollen nicht warten, bis die Programme beschlossen sind und dann erst noch beantragt werden müssen. Es geht darum, jetzt und gleich zu agieren“, so Cornelius Meyer, Vorstand Marketing & Vertrieb, entschlossen. „Wir haben zuletzt sehr konservativ und seriös gewirtschaftet und Rücklagen gebildet“, konstatiert er: „Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, diese Reserven zu mobilisieren und unbürokratisch dazu beizutragen, unseren Mitgliedern die derzeitige Situation nicht nur monetär, sondern auch prozessual etwas zu erleichtern. Das ist das Selbstverständnis einer Kooperation, die den Reisebüros gehört.“
Best-Reisen gehört zu den ersten Vertriebsverbünden, die ein solches finanzielles Maßnahmenpaket vorgelegt hat, um ihren Mitgliedern aktiv unter die Arme zu greifen und sie zu entlasten. Die Kooperation zählt gut 650 Mitglieder.
VUSR fordert Gutschein-Lösung statt Stornos (Quelle: TravelTalk)
Der Reisebüro-Verband VUSR ruft die Bundesregierung dazu auf, sich am Vorbild Italiens zu orientieren. Dort können Veranstalter an Kunden nun Gutscheine für stornierte Reisen ausgeben.
Über die bisher beschlossenen Maßnahmen hinaus verlangt der Verband unabhängiger selbstständiger Reisebüros (VUSR) von der Bundesregierung konkrete Unterstützung für Veranstalter und Reisebüros. Deutschland müsse sich an Italien orientieren, heißt es vom VUSR. Dort habe die Regierung ein Dekret erlassen, das es Veranstaltern erlaubt, an Kunden Gutscheine für stornierte Reisen auszugeben.
„Wir gehen davon aus, dass auch die deutsche Bundesregierung zur monetären Stabilisierung der deutschen Reiseveranstalter diesem Beispiel folgt, denn es gilt, einen Kollaps der gesamten Branche zu verhindern“, erklärte die VUSR-Vorsitzende Marija Linnhoff.
Anlass ist, dass den Veranstaltern durch die Absage aller Reisen in alle Zielgebiete für einen Zeitraum von einigen Wochen eine massive Rückzahlungswelle droht. Aufgrund der bislang geltenden Gesetzeslage, sind sie dazu verpflichtet, die geleisteten Zahlungen innerhalb von zwei Wochen nach einer Stornierung zurückzuzahlen.
Der VUSR begrüßt zudem die Überlegung, für die Veranstalter einen Fonds zur Zahlung der Stornokosten und Erstattungen ins Leben zu rufen. Aus diesem Fonds sollen dann auch die Provisionen für stornierte und abgesagte Reisen bezahlt werden.
„Diesen Vorschlag befürworten wir ebenfalls sehr und fordern die Bundesregierung nachdrücklich dazu auf, eine schnelle Entscheidung für die Veranstalter herbeizuführen“, betonte Linnhoff. „Denn wenn jetzt nicht gehandelt wird, riskiert man das Ende nicht nur einiger, sondern vieler Veranstalter.“
Der Deutsche Reiseverband (DRV) und der Mittelstandsverband ASR drängen ebenfalls auf Soforthilfen für die Branche. Sie fordern gleichfalls, dass Veranstalter anstelle der Rückzahlung des Reisepreises Gutscheine ausgeben dürfen und eine Absicherung der Provisionen für Reisebüros.
„Spielraum keine Wochen mehr, sondern Tage“
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU) unterstützt einen entsprechenden Notfallfonds für die Touristik. Der Handlungsspielraum seien keine Wochen mehr, sondern es handle sich um Tage. „Wir brauchen jetzt schnell einen Notfallfonds, der einen Schutzschirm bildet“, erklärte der Wirtschaftsstaatssekretär.
Die Reise- und Tourismusbranche treffe es ganz besonders hart. Der ganzen Branche werde innerhalb weniger Tage die Existenzgrundlage entzogen, so Bareiß. „Gerade die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen haben wenig finanzielle Reserven und tun sich schwer, eine lange Durststrecke durchzustehen.“ Das sei eine außergewöhnliche Situation, die außergewöhnliche Mittel erfordere, sagte Bareiß, ohne bei der Funktionsweise des angeregten Notfallfonds konkret zu werden.
Update 17.03.2020 / 14:17 Uhr DRV - Die deutschen Reisebüros schließen (Quelle: TravelTalk)
Nun trifft es auch die Reisebüros: Auch sie sind von den „Leitlinien zum einheitlichen Vorgehen zur weiteren Beschränkung von sozialen Kontakten im öffentlichen Bereich angesichts der Corona-Epidemie in Deutschland“ der Bundesregierung betroffen. Im Klartext bedeutet das: Reisebüros fallen nicht unter die Einrichtungen, die der Aufrechterhaltung der öffentlichen Versorgung dienen und müssen somit ihre Türen für den Publikumsverkehr schließen. Das bestätigt nun auch der Deutsche Reiseverband (DRV).
„Wir rechnen damit, dass die Länder die Entscheidung der Bundesregierung einheitlich umstellen werden“, sagte eine Sprecherin auf Anfrage von TravelTalk. Wann genau, wisse man beim Verband zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht, denn die Umsetzung auf Basis des Infektionsschutzgesetzes sei jeweils Ländersache.
Update 17.03.2020 / 08:33 Uhr DRV fordert spezifischen Schutzschirm für Touristik
Der Deutsche Reiseverband (DRV) hat seine Forderungen nach einem spezifischen Schutzschirm für die Touristik konkretisiert. Dabei geht es um Erleichterungen bei den Stornokosten für die Veranstalter und um staatliche Hilfen zur Absicherung ausgefallener Provisionen für die Reisebüros.
Anlass der Forderungen ist die dramatische Situation der Branche infolge der Corona-Krise, die Reiseverkehr und Tourismus zunehmend zum Erliegen bringt. DRV-Präsident Norbert Fiebig spricht in diesem Zusammenhang von einer „nie dagewesenen Krisensituation“.
Die Branche habe die Krise weder zu verantworten, noch können sie diese durch eigene unternehmerische Entscheidungen beeinflussen, so Fiebig. Daher sei es notwendig, dass die Politik – über die bereits beschlossenen Wirtschaftshilfen hinaus – einen Schutzschirm aufspanne.
Durch die aktuell vermehrt notwendigen Absagen von Reisen komme es bei Veranstaltern und Reisebüros zu einem außerordentlichen Liquiditätsbedarf. Denn die Kunden hätten einen rechtlichen Anspruch auf die Erstattung des gezahlten Reisepreises oder der Anzahlung. Stornoregeln aussetzen, Gutschriften einführen
„Die geltenden Stornoregelungen im deutschen Reiserecht sind für eine derartige Großkrise nicht geeignet“, sagte Fiebig. Deshalb fordert der DRV vom Bund, die Provisionen für Reisebüros und die Stornokosten für Veranstalter im Rahmen einer Beihilfe auszugleichen.
Der DRV erklärte weiter: Sollten sich Beihilferegelungen nicht zeitnah umsetzen lassen, müsste die sofortigen Rückzahlungen auf Grundlage der geltenden Stornoregeln umgehend unternehmens- und verbraucherschützend ausgesetzt oder durch Reisegutschriften ersetzt werden. Dafür benötige die Branche die Unterstützung der Politik.
„Mit diesen Schritten kann die Liquidität in der gesamten Reisewirtschaft erhalten bleiben“, zeigte sich DRV-Vormann Fiebig überzeugt. In dieselbe Richtung hatte sich bereits Jochen Szech, Präsident des Mittelstandsverbands ASR, in einer gemeinsamen Erklärung geäußert, die mehr als ein Dutzend weiterer mittelstandsorientierter Verbände unterzeichnet haben.
Update 04.03.2020, 10:40 Uhr QTA startet Soforthilfe für Reisebüros
QTA begrüßt die von verschiedenen Reiseveranstaltern vorgelegten Modelle mit gelockerten Stornoregelungen. Aufgrund der Coronavirus-Krise ist es sehr wichtig, dass „Kunden, die ihren Urlaub erst in einigen Monaten planen, diesen schon jetzt ohne Risiko buchen können“, sagt QTA-Sprecher Thomas Bösl. Die Reisebürokooperationen-Allianz hat zudem Soforthilfe-Aktionen für Reisebüros gestartet.
Zu den Soforthilfe-Maßnahmen gehören intensive Gespräche mit Reiseveranstaltern über Stornobedingungen. Im Kontakt steht die Allianz darüber hinaus mit zahlreichen Hotels und Destinationen. QTA will den Touristikpartnern in den Urlaubsländern die Gelegenheit bieten, über die angeschlossenen Reisebürokooperationen und deren Reisebüros direkt relevante Informationen im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Virus an die Kunden heranzutragen.
„Im Moment werden zu viele unzureichend recherchierte Schlagzeilen produziert. Dem müssen wir entgegenwirken“, so Thomas Bösl.
Plattform für diese Informationen und alles Wissenswertes rund um den Coronavirus ist die
QTA-Internetseite, mit der die QTA schon vor über zwei Wochen online gegangen ist und intensiv genutzt wird.
SCHWEIZ
Update 18.03.2020, 13:30 Uhr Der Schrei nach Rückführungsflügen wird immer lauter. (Quelle: TravelNews)
- Zu Tausenden sind Schweizer in aller Welt gestrandet und suchen händeringend um Hilfe. Der SRV appelliert an eine kulante Handlung der Airlines. Von diesen werden bis auf Weiteres keine Rückführungsflüge durchgeführt, während andere Airlines die Preise nun in die Höhe schrauben.
- Fernstrecken-Reisebus BlaBlaBus bis auf weiters ausgesetzt
- Reisbüros bleiben geschlossen
- Kuoni und Hotelplan stellen Reiseverkauf bis inkl. 19.04.2020 ein
- Tourasia Chef Stephan Roemer motiviert "Schiebt jetzt einfach keine Panik". Besser in den Kreativmodus umschalten.